Frauengesundheit & Blutgerinnung
Wir sind in mehreren Therapiebereichen tätig, in denen wir unser umfassendes Fachwissen und einen Forschungs- und Entwicklungsansatz verwenden, der auf einem tiefen Verständnis spezifischer Probleme und Pathologien beruht. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der sorgfältigen Berücksichtigung der Bedürfnisse des Einzelnen, denn unser Ziel ist es, spezifische Lösungen zur Verbesserung seiner Lebensqualität zu entwickeln.
Schwangerschaft
Biologische und physiologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen führen dazu, dass es geschlechtsspezifische Erkrankungen und Gesundheitsrisiken gibt, die nur oder vermehrt Frauen betreffen. Beispielsweise verändern sich während Schwangerschaften physiologische Parameter und Hormone der Frau und können zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Gebärmutterhalsveränderungen
Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals (Cervix uteri) können Vorstufen eines Gebärmutterhalskrebses sein. Deshalb werden vom Gebärmutterhals im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig Abstriche genommen und mikroskopisch untersucht (sog. Pap-Abstrich)
Blutgerinnung
Verschiedene klinische Situationen gehen mit einem erhöhten Risiko für die Bildung von Thrombosen (Blutgerinnseln) einher. Beispielsweise eine Immobilisation nach Operationen, Ruhigstellung von Extremitäten nach Frakturen, oder bei chronischen Herzrhythmusstörungen. Um das Risiko zu minimieren, setzt man Blutgerinnungshemmer ein wie z.B. Heparin oder moderne fraktionierte Heparine oder Enoxaparin.
Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
Schwangerschaftsübelkeit oder Emesis gravidarum
Schwangerschaftsübelkeit ist ein häufiges Phänomen, das die meisten Frauen in der Frühschwangerschaft betrifft. Der Hauptgrund für Schwangerschaftsübelkeit liegt vermutlich in den hormonellen Umstellungen des Körpers:
– Der Anstieg von Östrogen und Progesteron verlangsamt die Magenentleerung und beeinflusst die Magenmuskeln.1
– Das Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin) erreicht in der 11.Schwangerschaftswoche seinen Höchstwert, was mit dem Höhepunkt der Übelkeit zusammenfällt.2
Die neuesten Erkenntnisse zur Entstehung der Schwangerschaftsübelkeit konzentrieren sich auf die Rolle eines spezifischen Hormons namens GDF15 (Growth Differentiation Factor 15).
Es wird in der Schwangerschaft v.a. im fetalen Teil der Plazenta in größeren Mengen gebildet und übernimmt vermutlich eine Schutzfunktion in der frühen Schwangerschaft.
GDF15 wirkt sehr spezifisch auf Rezeptoren in einem Teil des Gehirns, der für Übelkeit und Erbrechen verantwortlich ist. Der starke Anstieg dieses Hormons während der Schwangerschaft kann somit direkt die Übelkeitssymptome auslösen. Dabei schwankt die Empfindlichkeit von Frauen gegenüber GDF15 von Frau zu Frau sehr stark.3
Hyperemesis gravidarum
Bei etwa 1-2% der Schwangeren kommt es zu besonders starker Übelkeit und übermäßigem Erbrechen, bekannt als Hyperemesis gravidarum. Studien zeigen, dass Frauen mit dieser Erkrankung signifikant höhere GDF15-Werte aufweisen als Frauen ohne Symptome.4
Zellveränderung am Gebärmutterhals
Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig unter anderem zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Dazu wird im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung ein Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen und im Labor auf verdächtige Zellveränderungen untersucht. Die verwendete Methode geht auf den Arzt George Papanicolao zurück, daher heißt der Abstrich „Pap-Abstrich“.5
Das Ergebnis aus dem zytologischen Labor ermöglicht es, verdächtige Veränderungen bereits im Frühstadium zu erkennen.
Gleichzeitig kann im Abstrich auf eine genitale Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) untersucht werden, die Zellveränderungen bis hin zu Krebs auslösen können.
Solche Zellveränderungen im Frühstadium zur Rückbildung zu bringen und daher präventiv einzugreifen ist eines der Ziele von ITF Pharma.
Referenzen anzeigen
1. Lee NM, Saha S. Nausea and vomiting of pregnancy. Gastroenterol Clin North Am. 2011 Jun;40(2):309-34, vii.
2. Niebyl JR. Clinical practice. Nausea and vomiting in pregnancy. N Engl J Med. 2010 Oct 14;363(16):1544-50.
3. Fejzo M, Rocha N, et al. GDF15 linked to maternal risk of nausea and vomiting during pregnancy. Nature. 2024 Jan;625(7996):760-767.
4. Fejzo MS, Arzy D, et al. Evidence GDF15 Plays a Role in Familial and Recurrent Hyperemesis Gravidarum. Geburtshilfe Frauenheilkd. 2018 Sep;78(9):866-870.
5. Michalas SP. The Pap test: George N. Papanicolaou (1883-1962). A screening test for the prevention of cancer of uterine cervix. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2000 Jun;90(2):135-8.
Thrombosen und Durchblutungsstörungen
Eingeschränkte Bewegung von Patienten, entweder durch Bettlägerigkeit nach Operationen oder durch Ruhigstellung von Extremitäten nach Knochenfraktur, können zur Bildung von Blutgerinnseln bzw. Thrombosen führen. Diese wiederum können schwerwiegenden Komplikationen wie Lungenembolien oder Organschäden auslösen.
Um diesen Risiken vorzubeugen und bestehende Thrombosen zu behandeln, kommen Antikoagulanzien zum Einsatz. Ein wichtiger Vertreter dieser Wirkstoffgruppe ist Enoxaparin, ein niedermolekulares Heparin, das aufgrund seiner effektiven gerinnungshemmenden Eigenschaften häufig in der Prophylaxe und Therapie von thromboembolischen Erkrankungen verwendet wird.